Die Galerie Lange + Pult freut sich, mit „Clusters“ die zweite Einzelausstellung von Toby Paterson in Zürich zu präsentieren.
Zwischen Kunst und Architektur, zwischen Flächigkeit und Plastizität bewegen sich die Werke des schottischen Künstlers und schaffen sich mit Mitteln wie Komposition, Dekonstruktion und Perspektivverschiebung einen Status, in dem die Frage nach Realität und Abstraktion ein zentraler Parameter ist.
Aus Städtebau und Nachkriegsmoderne schöpft Paterson seine Motivik und billigt die Schönheit eines nüchternen Betonwegs oder verwahrlosten Firmengebäudes ebenso wie die eines alten Backsteinbaus. In Gemälden, Objekten und dreidimensionalen Konstruktionen verarbeitet er seine Motive mal mehr, mal weniger realistisch und stellt urbane Sehgewohnheiten infrage.
Die Arbeiten der Serie „Cluster Relief“ erscheinen als Ausdruck reiner Abstraktion, sind sie doch aus jeweils fünf rechteckigen, in unterschiedlichen Winkeln in den Raum ragenden, Paneelen konstruiert. Sie kokettieren mit planer Oberfläche und plastischer Tiefe, lassen den Blick schweifen zwischen Konturen, die sich messerscharf von der Wand und gegen sich selbst abgrenzen. Gleichzeitig produzieren sie Einblicke auf die dahinterliegende Wand und verbinden sich dadurch mit der umgebenden Architektur.
Das Spiel mit Plastizität und Fläche wird durch eine zusätzliche Ebene erweitert, wenn Paterson durch eine subtile Farbgebung jedem Paneel einen zwar monochromen, aber nuancenreichen, ja pittoresken Wert gibt.
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Die Galerie Lange + Pult freut sich, mit „Clusters“ die zweite Einzelausstellung von Toby Paterson in Zürich zu präsentieren.
Zwischen Kunst und Architektur, zwischen Flächigkeit und Plastizität bewegen sich die Werke des schottischen Künstlers und schaffen sich mit Mitteln wie Komposition, Dekonstruktion und Perspektivverschiebung einen Status, in dem die Frage nach Realität und Abstraktion ein zentraler Parameter ist.
Aus Städtebau und Nachkriegsmoderne schöpft Paterson seine Motivik und billigt die Schönheit eines nüchternen Betonwegs oder verwahrlosten Firmengebäudes ebenso wie die eines alten Backsteinbaus. In Gemälden, Objekten und dreidimensionalen Konstruktionen verarbeitet er seine Motive mal mehr, mal weniger realistisch und stellt urbane Sehgewohnheiten infrage.
Die Arbeiten der Serie „Cluster Relief“ erscheinen als Ausdruck reiner Abstraktion, sind sie doch aus jeweils fünf rechteckigen, in unterschiedlichen Winkeln in den Raum ragenden, Paneelen konstruiert. Sie kokettieren mit planer Oberfläche und plastischer Tiefe, lassen den Blick schweifen zwischen Konturen, die sich messerscharf von der Wand und gegen sich selbst abgrenzen. Gleichzeitig produzieren sie Einblicke auf die dahinterliegende Wand und verbinden sich dadurch mit der umgebenden Architektur.
Das Spiel mit Plastizität und Fläche wird durch eine zusätzliche Ebene erweitert, wenn Paterson durch eine subtile Farbgebung jedem Paneel einen zwar monochromen, aber nuancenreichen, ja pittoresken Wert gibt. Die Farbtöne rhythmisieren nicht nur Werk und Raum, sondern schlagen eine Brücke zur Realität – handelt es sich doch um Farbtöne, die von real existierenden Bauten stammen und damit die urbane Wirklichkeit, die Alltagswelt nachbilden.
Somit schreibt sich die Realität im Kunstwerk ein und bietet dem Künstler die Möglichkeit, das Draussen – die Welt, die städtische Umgebung – mit dem Drinnen – dem Kunstwerk in seiner artifiziellen Umgebung – zu verschränken.
Auch die Gemäldeserie stellt die Frage nach Realität, Flächigkeit und Plastizität in den Raum. Als konsequente Weiterentwicklung der „Cluster Reliefs“ nimmt sie aber das Kompositionsprinzip in der zweiten Dimension auf:
Die sich überlappenden, ineinander fliessenden, monochromen Farbfelder erzeugen optisch die Illusion von Plastizität, Schatten und sich vertiefenden oder erhebenden Flächen. Wo bei den „Clusters Reliefs“ die real existierende Plastizität Einblicke in die dritte Dimension gewährt, wird nun durch die in der Zweidimensionalität verankerte Malerei Räumlichkeit suggeriert.
Durch das Spiel sämtlicher, farbkompositorischer Lösungen zeugen die Oberflächen von starker Präsenz. Als chromatische Einheit und zugleich in Wechselwirkung zueinander stehend, zeigen sie mit Hilfe präziser, abstrakter Formmuster und geometrischer Farbfelder überraschende und irritierende optische Effekte auf.
Toby Paterson (*1974 in Glasgow) lebt und arbeitet in Glasgow.
Herausragende Anerkennung erhielt der schottische Künstler 2002 mit der Verleihung des renommierten Beck’s Futures Art Price sowie mit zahlreichen Aufträgen für den öffentlichen Raum:
Im Jahr 2008 schuf Paterson im Rahmen des Portavilion Projekts in London den Powder Blue Orthogonal Pavilion sowie für die Fassade der schottischen BBC Zentrale das ortsspezifische Werk Poised Array.
Jüngst übernahm und leitete Paterson in Zusammenhang mit den Olympischen Spielen in London die künstlerische Gestaltung der Erweiterung der Docklands Light Railway.
Judith Ribbentrop