In den letzten zehn Jahren zeigte die Galerie Lange + Pult Auvernier Wolfram Ullrich bereits in mehreren erfolgreichen Einzel- und Gruppenausstellungen. Nachdem Frau Schlégl, mit welcher Wolfram Ullrich jahrelang zusammenarbeitete, ihre Zürcher Galerie nach über 43 Jahren erfolgsgekrönter Tätigkeit schloss, hat die Galerie Lange + Pult den Deutschen Künstler ebenfalls in ihr Zürcher Programm aufgenommen und freut sich nun, eine erste Soloausstellung in ihren Räumen präsentieren zu dürfen.
Die Arbeiten Wolfram Ullrichs leben von optischem Illusionismus, stellen die Sehgewohnheiten des Betrachters infrage. Die auf den ersten Blick federleichten, scheinbar schwerelos in einem virtuellen Raum schwebenden Objekte entpuppen sich bei genauem Hinsehen als schwere, starr an der Wand hängende Stahlkonstrukte.
Bereits die fingierte Leichtigkeit eines realiter gewichtigen Materials lässt erahnen, dass der Rezipient wie bei einem Trompe l’oeil einer raffiniert erzeugten Sinnestäuschung anheimfällt. Um eine Vorstellung von der Wirkkraft der Werke zu bekommen, muss der Betrachter um die Arbeiten herumgehen – lassen sich die Stahlreliefs doch nicht von einem festen Standpunkt aus erfassen, sondern verändern mit jedem Schritt ihre räumliche Wirkung.
Ein imposanter, stark raumbezogener Effekt kommt besonders bei dem vierteiligen Stahlrelief MITA zum Tragen. Das Objekt erstrahlt in hell leuchtendem Sonnengelb und erstreckt sich mit über vier Metern Länge
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In den letzten zehn Jahren zeigte die Galerie Lange + Pult Auvernier Wolfram Ullrich bereits in mehreren erfolgreichen Einzel- und Gruppenausstellungen. Nachdem Frau Schlégl, mit welcher Wolfram Ullrich jahrelang zusammenarbeitete, ihre Zürcher Galerie nach über 43 Jahren erfolgsgekrönter Tätigkeit schloss, hat die Galerie Lange + Pult den Deutschen Künstler ebenfalls in ihr Zürcher Programm aufgenommen und freut sich nun, eine erste Soloausstellung in ihren Räumen präsentieren zu dürfen.
Die Arbeiten Wolfram Ullrichs leben von optischem Illusionismus, stellen die Sehgewohnheiten des Betrachters infrage. Die auf den ersten Blick federleichten, scheinbar schwerelos in einem virtuellen Raum schwebenden Objekte entpuppen sich bei genauem Hinsehen als schwere, starr an der Wand hängende Stahlkonstrukte.
Bereits die fingierte Leichtigkeit eines realiter gewichtigen Materials lässt erahnen, dass der Rezipient wie bei einem Trompe l’oeil einer raffiniert erzeugten Sinnestäuschung anheimfällt. Um eine Vorstellung von der Wirkkraft der Werke zu bekommen, muss der Betrachter um die Arbeiten herumgehen – lassen sich die Stahlreliefs doch nicht von einem festen Standpunkt aus erfassen, sondern verändern mit jedem Schritt ihre räumliche Wirkung.
Ein imposanter, stark raumbezogener Effekt kommt besonders bei dem vierteiligen Stahlrelief MITA zum Tragen. Das Objekt erstrahlt in hell leuchtendem Sonnengelb und erstreckt sich mit über vier Metern Länge über die ganze Seitenwand des ersten Galerieraumes. Die präzisen Formen der trapezoiden Stahlflächen verjüngen sich, kippen in den Raum, scheinen sich in die Schwerelosigkeit zu verabschieden.
Obschon die Kompositionen SCALA, TOMA, SUMA und NANDO ebenfalls vierteilig konzipiert sind, hinterlassen sie allein schon wegen ihrer verschiedenen, teils kleineren Masse einen anderen Eindruck. Sowohl die unterschiedliche Anordnung als auch die, bei einigen der Arbeiten spiegelverkehrte Ausrichtung der einzelnen Platten, bringen mehrere Variationen desselben Themas zum Ausdruck.
Jeweils unterschiedliche Seherlebnisse ziehen auch die Werke VER und FON nach sich, welche nach dem gleichen Prinzip Abwandlungen einer dreiteiligen Zusammenstellung vor Augen stellen.
Daneben zeigt der Deutsche Künstler ebenfalls eine seiner neusten Arbeiten, die vierteilige DIMA, welche einen völlig neuartigen Aufbau aufweist. Hatte er die einzelnen Platten bislang als Fläche arrangiert, sind nunmehr jeweils zwei der vier Teile parallel zueinander angelegt. Das Objekt setzt sich mit der durch die einzelnen Werkteile umgrenzten Wandfläche auseinander, zieht den weissen Zwischenraum mit ein.
Die räumliche Erfahrbarkeit der Werke bringt zum Vorschein, dass die sich scheinbar verjüngenden Stahlplatten in der Realität keine perspektivische Verkürzung in die Tiefe des Raumes darstellen, sondern in vertikaler Ausrichtung an der Wand hängen. Während sich die Tiefenillusion in den Augen des sich um die Arbeiten herumbewegenden Ausstellungsbesuchers ständig ändert und sich einmal in die eine, ein andermal in die andere Richtung fortzusetzen scheint, beträgt die tatsächliche Tiefe der Reliefs lediglich ein paar Zentimeter.
Mit ihren differenzierten Formen, monochromen Farben und perspektivischen Variationen setzen die Arbeiten Akzente, treten in einen Dialog miteinander, akzentuieren den Raum und komponieren neue Koordinaten, die zwischen faktisch Sichtbarem und illusionistischer Optik oszillieren.
Wolfram Ullrich (*1961 in Würzburg) lebt und arbeitet in Stuttgart. Er stellt europaweit in Galerien und Museen sowie in Brasilien, Kanada und in den USA aus. Sein Werk ist in zahlreichen öffentlichen Sammlungen in ganz Europa vertreten.
Sara Zanetti