Mit „Point Barre“ (dtsch: „Basta!“) zieht Mathieu Mercier sprichwörtlich einen Schlussstrich unter hergebrachte Konventionen und bequeme Zuordnungen. Auf der Suche nach einer neuen Ästhetik überschreitet er Grenzen: Er vereint Kunst und Alltag. Er inszeniert Gegensätze und Parallelenund öffnet einen Freiraum, in dem gewohnte Zuordnungen infrage gestellt und überdacht werden müssen:
Mathieu Mercier bricht mit dem konventionellen Nutzen alltäglicher Gegenstände, wenn er sie aus ihrer gewohnten, zweckgebundenen Umgebung befreit um sie in künstlerischem Kontext neu zu definieren. Er macht sie, mal überraschend ironisch, mal irritierend rational zu stillen Zeugen seiner Streifzüge durch die Shoppingcenter.
Für Mercier sind sie Inspiration und Motiv zugleich, dienen ihm, von ihrem ursprünglichen Kontext gelöst, dazu, alternative Denkweisen aufzuzeigen:
Sukzessive und wie eine Abfolge von Zeichen beschreiben die Werke der Ausstellung „Point Barre“ wie Räumlichkeit funktioniert: Ein simpler, in sich gedrehter Ledergürtel, wird zur dreidimensionalen Struktur eines Möbiusbandes ohne Vor- und Rückseite, ohne Anfang und ohne Ende. Die in der Ecke platzierte Schaumstoffrolle akzentuiert die drei Koordinaten des Raumes, während die Wandarbeit daneben sie mit ihren „3 axes 3 sphères“ bildlich veranschaulicht. Ein verchromter Sturzhelm spiegelt im Durchgang zwischen den Räumen die Architektur in seiner konvexen Oberfläche wider, während der wie beiläufig auf einem Sockel abgestellte
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Mit „Point Barre“ (dtsch: „Basta!“) zieht Mathieu Mercier sprichwörtlich einen Schlussstrich unter hergebrachte Konventionen und bequeme Zuordnungen. Auf der Suche nach einer neuen Ästhetik überschreitet er Grenzen: Er vereint Kunst und Alltag. Er inszeniert Gegensätze und Parallelenund öffnet einen Freiraum, in dem gewohnte Zuordnungen infrage gestellt und überdacht werden müssen:
Mathieu Mercier bricht mit dem konventionellen Nutzen alltäglicher Gegenstände, wenn er sie aus ihrer gewohnten, zweckgebundenen Umgebung befreit um sie in künstlerischem Kontext neu zu definieren. Er macht sie, mal überraschend ironisch, mal irritierend rational zu stillen Zeugen seiner Streifzüge durch die Shoppingcenter.
Für Mercier sind sie Inspiration und Motiv zugleich, dienen ihm, von ihrem ursprünglichen Kontext gelöst, dazu, alternative Denkweisen aufzuzeigen:
Sukzessive und wie eine Abfolge von Zeichen beschreiben die Werke der Ausstellung „Point Barre“ wie Räumlichkeit funktioniert: Ein simpler, in sich gedrehter Ledergürtel, wird zur dreidimensionalen Struktur eines Möbiusbandes ohne Vor- und Rückseite, ohne Anfang und ohne Ende. Die in der Ecke platzierte Schaumstoffrolle akzentuiert die drei Koordinaten des Raumes, während die Wandarbeit daneben sie mit ihren „3 axes 3 sphères“ bildlich veranschaulicht. Ein verchromter Sturzhelm spiegelt im Durchgang zwischen den Räumen die Architektur in seiner konvexen Oberfläche wider, während der wie beiläufig auf einem Sockel abgestellte Koffer mit der darauf gedruckten Farbtabelle auf das Verhältnis von Fläche und Tiefe, Realität und Imagination verweist.
Der Titel „Point Barre“ fordert nicht nur als Redewendung auf umzudenken. Die Einzelbegriffe „point“ und „barre“ liefern den Hinweis auf den Kontext, denn „Punkt“ und „Stab“ verweisen buchstäblich auf die Räumlichkeit: sind Punkt und Linie doch grundlegende, und konstituierende Elemente des Raumes.
Mit seinem ausgeprägten Gespür, Räumlichkeit auf mehreren Ebenen erfahrbar zu machen, bringt Mercier die prägnanten Merkmale der Architektur mit seinem Oeuvre in Einklang. Jedes Werk, jeder Blickwinkel ist abhängig von dem, ihm vorausgehenden, wirkt auf die Gesamtsituation ein und verändert sie. So tauchen Punkt und Strich sukzessive in den unterschiedlichsten Ausprägungen auf: als Kugeln auf einem Handtuch, als Streifen auf der Leinwand, als Achsen in Form von Holzstäben, als Ring im Gürtel oder als Kreis in Form eines Sockels.
Wechselseitig rhythmisieren und akzentuieren sie den Raum, verwandeln ihn, machen seine Wahrnehmung zunehmend komplex.
Mathieu Mercier lebt und arbeitet in Paris. Sein Werk wird weltweit in bedeutenden Museen ausgestellt. 2003 wurde dem französischen Künstler der renommierte Prix Marcel Duchamp verliehen.
„Point Barre“ ist die dritte Einzelausstellung Mathieu Merciers in der Galerie Lange + Pult. Sie zeigt eine aussergewöhnliche Zusammenschau zentraler Arbeiten aus dem aktuellen Werk des französischen Künstlers.
Judith Ribbentrop